Presse 2012 - Notruf113

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Presse 2012

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25.02.2012 Oberhessische Presse
Rhön ruft radikalen Sparkurs aus
500 Stellen sollen in den nächsten zwei Jahren an den Standorten in Marburg und Gießen gekürzt werden. Hauptgrund für die angepeilten Sparziele ist laut Geschäftsführung der Kostendruck im Gesundheitssystem. „Es ist einfach unglaublich, was hier passiert“, empört sich Bettina Böttcher, Vorsitzende des Betriebsrates des Marburger Universitätsklinikums.

Marburger Arzt kritisiert Experten-Netzwerk des ehemaligen UKGM Geschäftsführers
Der Marburger Arzt Hermann A. Trauth kritisierte letzte Woche in der Oberhessischen Presse, dass sich führende Mediziner des Rhön-Uniklinikums Gießen und Marburg (UKGM) mit anderen Experten in einer Aktiengesellschaft zusammengeschlossen haben, deren Zweck die Erbringung von Beratungs- und anderen Dienstleistungen, vorwiegend im Bereich Gesundheitswesen ist. Am 1 Juni 2011 wurde die JBR HealthCare Group AG von Joseph Rohrer gegründet. Rohrer war bis Ende Mai 2011 Geschäftsführer des UKGM. 9 der 14 Experten, die in der JBR HealthCare Group AG organisiert sind, arbeiten im Angestelltenverhältnis für die Rhön AG, den Betreiber des UKGM. Für Hermann Trauth wirft diese personelle Überlappung Fragen auf. Eine Aktiengesellschaft habe das Ziel, Gewinne zu machen. Umso mehr aus einer Anlage herausgeholt werde, umso besser für die Anleger, den Vorstand und die Geschäftsführer. Ökonomie sei im Gesundheitswesen per se noch kein Verstoß gegen ethische Normen, doch die JBR HealthCare Group AG sei nicht unabhängig von der Rhön AG. Daher fürchtet Trauth: "Patienten könnten über dieses Netzwerk gezielt Rhön-konform beraten werden. Aus wirtschaftlichen Gründen." Er sieht darin ein ethisch fragwürdiges Handeln. Der Mensch werde instrumentalisiert, der Patient zur Ware gemacht. "Der Patient ist die Kuh die gemolken wird." schließt Trauth.

Joseph Rohrer erwidert, die JBR HealthCare Group AG solle Patienten die Suche nach fachlichen Experten im Internet erleichtern. Mit dem Portal verdiene niemand Geld. Professor Werner, ärztlicher Direktor des UKGM und einer der Experten der JBR HealthCare Group AG ergänzt, Patienten könnten gezielt eine Zweitmeinung einholen. Rohrer führte weiter aus, alle Experten würden unentgeltlich arbeiten. Laut UKGM Pressesprecher Frank Steibli sei die JBR HealthCare Group AG mit dem UKGM organisatorisch nicht verbunden. Die Ärzte aus dem UKGM seien als Privatpersonen für die JBR HealthCare Group AG tätig.

Hermann Trauth vertritt eine andere Auffassung: Prof. Werner, wie auch die anderen Gruppenmitglieder seien zweifelsfrei international anerkannte Persönlichkeiten, doch seien die meisten von ihnen von der Rhön-AG abhängige Beschäftigte. Somit bestehe zumindest die Gefahr einer Einflussnahme durch ihren Arbeitgeber, die Rhön-AG. Zwischen einer unabhängigen Beratung und diesem Netzwerk bestehe ein Widerspruch. Trauth unterstreicht dies plastisch: "Vom Teufel lässt man sich ja auch nicht über die Hölle beraten (…)." Was wohl herauskomme, wenn man - ‚ganz privat' - einen Versicherungsfachmann um seinen Rat um die beste Versicherung bitte...? Patienten müssten sich eine ethisch saubere, wirklich neutrale Meinung einholen können. Er halte die JBR HealthCare Group aber nicht für ethisch sauber.

Es folgt ein Kommentar zu der Diskussion um die Verbindungen zwischen Rhön AG und JBR HealthCare Group AG:
Da gibt es eine Aktiengesellschaft, die Patienten unentgeltlich berät, ohne sich einen Gewinn zu erhoffen (ist Gewinnmaximierung nicht der vorrangige Zweck einer Aktiengesellschaft?). Fast alle beratenden Experten arbeiten in einer Führungsposition für eine andere Aktiengesellschaft, die ihren Aktionären steigende Gewinne verspricht. Diese Aktiengesellschaft betreibt zufälligerweise über 50 Kliniken in Deutschland. Die eine Aktiengesellschaft berät Patienten bei der Suche nach der richtigen Behandlung, die andere behandelt die Patienten. Aber die gleichzeitige Tätigkeit in beiden Aktiengesellschaften hat nichts miteinander zu tun? Es quakt wie eine Ente und es watschelt wie eine Ente - es soll aber keine Ente sein?

Nehmen wir doch einmal an, Hermann Trauth hat Recht: Was ist denn daran so schlimm, dass eine Aktiengesellschaft im Dienste einer anderen Aktiengesellschaft Kunden (sprich: Patienten) "wirbt"? Warum sollten leitende Angestellte nicht ihre eigene Firma empfehlen, wenn sie gefragt werden? Nichts, wenn es sich um ein Produkt handelt, dass auf einem freien Markt gehandelt wird. Ein Produkt, das der Kunde aussucht und danach bezahlt. Er weiß in der Regel, dass die Versprechungen des Verkäufers eine Werbemaßnahme sind und nimmt dies in Kauf bzw. relativiert die Empfehlungen. Gesundheit ist aber keine Limonade, kein frei gehandeltes Produkt. Ein Krankenhaus ist kein Kaufhaus, in das wir hineinspazieren und uns Leistungen einkaufen. In der Regel haben wir alle bereits vorher in den Gesundheitsfond eingezahlt. Wir sind in Vorleistung getreten, ohne zu wissen, welche Leistungen wir jemals erhalten. Das nennt man Solidaritätsprinzip. Entsprechend gelten auch nicht die Gesetze des Marktes: Im Gesundheitswesen haben Werbung, Gewinne und Verbindungen zwischen Aktiengesellschaften nichts verloren. Ärzte müssen für ihr Krankenhaus keine Werbung machen, denn die Patienten kommen von ganz alleine. Ärzte und alle anderen Krankenhausmitarbeiter müssen die Patienten lediglich gut behandeln, dann kommen sie wieder. Trotzdem brauchen Patienten manchmal eine zweite Meinung. Die sollte allerdings von einem unabhängigen Mediziner erfolgen und diesem keinen weiteren Vorteil einbringen, als einen Patienten gewonnen zu haben. Für Marburg und Gießen gilt dies übrigens ganz besonders: Da zwei Uniklinika fusioniert und an eine Aktiengesellschaft verkauft wurden, haben Patienten im akut kranken Zustand keine Wahl. Sie können nicht zwischen verschiedenen Anbietern wählen. Es existiert kein freier Markt. Daher müssen die Patienten geschützt werden und dürfen nicht nach den Regeln des Marktes geworben, gesteuert und behandelt werden, sondern nur nach den Regeln ärztlicher Kunst.


27.02.2012 Frankfurter Rundschau
Uniklinik Gießen-Marburg - Uni-Klinikum will 500 Stellen streichen
Die Rhön AG will in Marburg und Gießen insgesamt 500 Arbeitsplätze abbauen. 250 davon sollen noch in diesem Jahr gestrichen werden, die weiteren 250 Stellen sollen im nächsten Jahr folgen.


27.02.2012 Oberhessische Presse
Rhön-Klinikum - Marburg und Gießen kämpfen gemeinsam
Der Protest gegen Pläne der Rhön-Klinikums AG, in Gießen und Marburg bis zu 500 Stellen zu streichen, weitet sich rasant aus.


28.02.2012 Oberhessische Presse
Uni-Klinikum  „Diesen Druck hält niemand aus“  Seit vielen Jahren beklagen sie Missstände am Uni-Klinikum Gießen und Marburg (UKGM). Durch die nun angedrohte Stellenstreichung sieht die Initiative NotRuf113 die Versorgung von Patienten akut in Gefahr.


28.02.2012 Gießener Anzeiger
Oberbürgermeister: Stellenabbau nicht zu verantworten
Dietlind Grabe-Bolz und und Marburger Kollege Egon Vaupel richten offenen Brief an Rhön-Chef Pföhler
(tt). „Ein Klinikum, in dem zugunsten der eigenen Bilanz und zulasten von Beschäftigten und Patienten gespart wird, ist kein attraktiver Arbeitgeber für qualifiziertes und engagiertes Personal.“


28.02.2012 Gießener Allgemeine
Personalabbau: Viel Kritik an Rhön AG
Gießen (pd). Hohe Wellen hat die Ankündigung der Rhön AG geschlagen, am privatisierten Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) in den nächsten zwei Jahren rund 500 Arbeitsplätze zu streichen. »So wird das Klinikum gegen die Wand gefahren«, prophezeite Klaus Hanschur im Gespräch mit der Gießener Allgemeinen. Sollte es tatsächlich zu einem derart massiven Personalabbau kommen, »dann wird das Universitätsklinikum das nicht überleben«.


01.03.2012 Gießener Anzeiger
Geplanter Stellenabbau erhitzt weiter die Gemüter - Betriebsrat in Staatskanzlei
(tt/dpa). Der drohende Stellenabbau am privatisierten Uniklinikum Gießen-Marburg (UKGM) hat Empörung bei Parteien und den betroffenen Landkreisen in Hessen ausgelöst. SPD und Grüne forderten die Landesregierung am Donnerstag zu entschiedenem Handeln auf.“


02.03.2012 Ärzte Zeitung
Protest gegen Stellenabbau in Marburg/Gießen
Am privatisierten Uniklinikum Marburg Gießen sollen bis zu 500 Stellen abgebaut werden. Dagegen organisiert sich nun massiver Widerstand. MARBURG/GIEßEN. Der drohende Stellenabbau am privatisierten Universitätsklinikum Gießen und Marburg hat eine Welle der Empörung in beiden Städten ausgelöst: Bis zu 500 Mitarbeiter sollen ihren Job verlieren.


02.03.2012 Frankfurter Rundschau
Kommentar - Die Regierung wacht auf
Der Rhön-Konzern hat sich beim Kauf der Universitätsklinik Gießen-Marburg verkalkuliert. Bei der Stadt Wiesbaden sollten jetzt die Warnleuchten angehen. Die negativen Folgen einer Privatisierung werden erst später sichtbar.


06.03.2012 FAZ
Kommentar - Nicht ganz ernst genommen
Die Landesregierung hat den Mehrheitseigentümer des Uni-Klinikums Gießen und Marburg ins Gebet genommen. Das nützt vorerst nur ihr selbst. Für die Mitarbeiter ist nichts gewonnen.


03.03.2012 Frankfurter Rundschau
Diagnose - Kahlschlag im Klinikum
Rhön, das ist für mich ein Wort voller schöner Erinnerungen an Familienurlaube. Gewesen. Seit die hessische Landesregierung eine Universitätsklinik an einen privaten Klinikkonzern namens Rhön verkauft hat, fallen mir ganz andere Dinge ein, wenn ich den Namen Rhön höre.


07.03.2012 Frankfurter Rundschau
Rhön-Kliniken - Bouffier bestellt Rhön-Manager ein
Rund 500 Stellen im Klinikum Gießen-Marburg sollen jetzt doch nicht gestrichen werden - zumindest vorerst. Das teilte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU). Zuvor hatte er die Geschäftsführung des Rhön-Konzerns zum Rapport einbestellt.


06.03.2012 Hr-online
Uniklinik Gießen-Marburg - Bouffier-Machtwort gegen Stellenabbau
Der geplante Abbau von 500 Stellen beim Uniklinikum Gießen-Marburg ist offenbar vom Tisch. Nach Gesprächen zwischen der Landesregierung und der Rhön Klinik AG rudert der Betreiber der Uniklinik nun offenbar zurück.


14.03.2012 Frankfurter Rundschau
Geplanter Stellenabbau an der Uniklinik Gießen-Marburg - Betriebsrat stellt Bedingungen vor der Mediation
Die befristeten Arbeitsverträge an der privatisierten Uniklinik sollen nicht auslaufen. Für Donnerstag ist ein erstes Gespräch geplant. Bevor die erste Runde mit den Mediatoren startet, muss die Landesregierung dafür sorgen, dass die befristeten Arbeitsverträge an der privatisieren Uniklinik Gießen-Marburg nicht auslaufen. Dies sei eine Grundbedingung, sagt die Marburger Betriebsratsvorsitzende Bettina Böttcher.


14.03.2012 Mittelhessen.de
Klinikum-Betriebsrat sagt Mediation ab - "Auslaufen von Verträgen stoppen"
Gießen (go). Die Betriebsräte (BR) des Universitätsklinikums Gießen-Marburg (UKGM) haben das für Donnerstag geplante erste Gespräch mit den Mediatoren Friedrich Bohl und Wolfgang Gerhardt abgesagt. Zugleich knüpften sie die Teilnahme an einem für den 23. März vereinbarten neuen Termin an Bedingungen. "Vorher ist das Auslaufen der Fristverträge zu stoppen", sagte die Marburger BR-Chefin Martina Böttcher am Mittwoch auf Nachfrage dieser Zeitung.


15.03.2012 - Gießener Anzeiger
Klinikum: JLU-Senat verurteilt Sparpläne - Gremium befürchtet Beginn einer Stagnation der wissenschaftlichen Entwicklung - Rhön AG weist Kritik zurück.
Wie eine drohende Gewitterwolke schwebt zurzeit die Zahl von angeblich bis zu 500 Stellen, die die Rhön-Klinikum AG an den Standorten Gießen und Marburg des heimischen Universitätsklinikums (UKGM) streichen möchte, über den Köpfen der Mitarbeiter. Viele haben Angst um ihre berufliche Zukunft, die Verunsicherung ist förmlich spürbar. Auch an der Justus-Liebig-Universität (JLU) wird die jüngste Entwicklung mit großer Sorge betrachtet. Bei der gestrigen Senatssitzung wurde das Thema lange erörtert. Schließlich einigte sich das Gremium auf einen einstimmigen Senatsbeschluss, in dem ausdrücklich betont wird, dass „die derzeit diskutierten umfangreichen Personalmaßnahmen nicht hinnehmbar“ seien.


15.03.2012 Frankfurter Rundschau
Gastbeitrag Ursula Stüwe - "Wer am Personal spart, hat nichts verstanden"
Ursula Stüwe (64) war vier Jahre Präsidentin der Landesärztekammer, engagiert sich bis heute in der Gewerkschaft Marburger Bund. Der vorgeschlagene Stellenabbau im Universitätsklinikum Gießen-Marburg erfüllt ihre düsteren Erwartungen von 2005.


19.03.2012 Gießener Anzeiger
Protest gegen Stellenabbau - Rund 2000 Demonstranten machten ihrem Unmut Luft.
Nun hat die Rhön AG unsere schlimmsten Erwartungen getoppt“, ruft Micha Brandt von der Ärzteorganisation „Notruf113“ den Demonstranten vor dem Marburger Rathaus zu: „Dass mit einer solchen Dreistigkeit Stellen abgebaut werden sollen, damit haben selbst wir nicht gerechnet.“ Der drohende Stellenabbau am privatisierten Universitätsklinikum Gießen und Marburg hat viele Menschen mobilisiert.


18.03.2012 Ärzte Zeitung
Demo in Marburg: "Ein Stellenabbau mit großer Dreistigkeit"
Sie haben Angst, ihren Job zu verlieren: Mehr als 2000 Beschäftigte des privatisierten Uniklinikums Marburg-Gießen haben am Samstag zusammen mit vielen Unterstützern gegen drohende Kündigungen protestiert.


21.03.2012 Frankfurter Rundschau
Uniklinik Gießen-Marburg - Keine Zeit für die Forschung
Senat der Marburger Universität schlägt Alarm: "Landesgelder werden zweckentfremdet". Eine solch scharfe Kritik aus dem Unibetrieb gab es bisher nicht. Mit einer Resolution zu den „dramatischen Folgen der Privatisierung“ hat sich der Senat der Philipps-Universität Marburg zu Wort gemeldet. Öffentliche Gelder würden an „ein kommerzielles Unternehmen“ abfließen. Schon jetzt seien nur eingeschränkt Forschung und Lehre möglich.


19.03.2012 Gießener Allgemeine
Betriebsrat: Klinikum legt keinen Stellenplan vor
Gießen/Marburg (dpa/si). Mehr als 1200 Menschen haben am Samstag in Marburg gegen einen Stellenabbau am mittelhessischen Universitätsklinikum protestiert. Unter dem Motto »Gemeinsam für unser Klinikum - Gesundheit ist keine Ware!« zogen sie durch die Innenstadt. Dabei forderten sie auch gesetzliche Personalmindeststandards sowie eine bessere Krankenhausfinanzierung.


30.03.2012 Deutsches Ärzteblatt
Klinikdirektoren in Marburg und Gießen: Ende der Privatisierung zu prüfen
Mit Kritik am Betreiber des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM), der Rhön-Klinikum-AG, haben sich die Klinikdirektoren der beiden Standorte in die Diskussion um einen möglichen Abbau ärztlicher Stellen eingeschaltet. „Es stellt sich die Frage, ob das Projekt der Privatisierung einer Universitätsklinik durch ein börsennotiertes Unternehmen nach guten Anfangserfolgen nunmehr als gescheitert anzusehen ist“, heißt es in ihren „22 Thesen zur Krise des UKGM“


23.03.2012 Deutsches Ärzteblatt
Universitätsklinikum Gießen und Marburg: Rendite weist den Weg
Als börsennotiertes Unternehmen scheut die Rhön-Klinikum AG eine negative Berichterstattung in den Medien wie der Teufel das Weihwasser. Es gilt die Devise, bloß nicht die Anteilseigner zu verschrecken. Und es sollte ja auch alles möglichst geräuschlos vonstattengehen:


02.04.2012 Gießener Anzeiger
Viel Skepsis zur Klinikum-Privatisierung
48,8 Prozent: „Schlechter“ für Patienten - Mehrheit will sich aber dort behandeln lassen
In der jährlichen Repräsentativumfrage des Gießener Anzeigers wurde 2006 erstmals gefragt, ob ein privatisiertes Klinikum für die Patienten besser oder schlechter als das staatliche ist. Die heiß diskutierte Privatisierung lag da gerade hinter dem Universitäts-Klinikum.


27.03.2012 Mittelhessen.de
Land soll Privatisierung der Uni-Klinik rückgängig machen
Der Magistrat der Stadt Marburg hat die hessische Landesregierung aufgefordert, die Privatisierung des Uniklinikums Gießen-Marburg rückgängig zu machen. "Ich weiß, dass diese Forderung schwer zu realisieren ist", sagte Oberbürgermeister Egon Vaupel (SPD) laut einer Mitteilung vom Dienstag. "Aber die Zukunft des Klinikums ist für Marburg als Universitätsstadt von so großer Bedeutung, dass ich als Oberbürgermeister gar nicht anders kann, als die Landesregierung in die Pflicht zu nehmen."


04.04.2012 Oberhessische Presse
Die Angst bei den Mitarbeitern wächst
Wut, Enttäuschung, Frust - der Abschied von Geschäftsführer Irmgard Stippler und Doris Benz sorgt bei der Belegschaft des Uniklinikums (UKGM) vor allem für eines: Angst vor den nächsten Wochen.


02.04.2012 Frankfurter Rundschau
Uniklinik soll zurück zum Land
Das Marburger Parlament fürchtet um die Krankenversorgung. Die Stadtverordneten verurteilen einstimmig die noch immer im Raum stehende angekündigte Streichung von bis zu 500 Stellen.


13.04.2012 Gießener Allgemeine
Kirchen: Patientenwohl geht vor Gewinnerwartung
Ihre große Sorge davor, dass Behandlung und Pflege der Patienten im Gießener Uni-Klinikum nicht mehr in ausreichendem Maß gewährleistet ist, haben der Evangelische und der Katholische Dekan in Gießen zum Ausdruck gebracht. In einem gemeinsamen Brief an den Vorstand der Rhön AG, Träger des Universitätsklinikums Gießen-Marburg (UKGM), mahnen sie, dass das Wohl der Patienten »unbedingten Vorrang« vor der Gewinnerwartung von Aktionären haben müsse.


11.04.2012 Gießener Anzeiger
Gerhard Merz hält Mediation für gescheitert
Wachsende Zweifel nach Führungswechsel am Uniklinikum
Zwei Sitze für die Arbeitgeberseite im Aufsichtsrat des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) sind das Mindeste, das für das Land in der sogenannten Mediation zwischen dem Land Hessen und der Rhön-Klinikum AG herauskommen muss“, sagte der Gießener Landtagsabgeordnete und SPD-Vorsitzende Gerhard Merz angesichts des aktuellen Personalkarussells beim Universitätsklinikum Gießen und Marburg laut einer Pressemitteilung.


18.04.2012 Gießener Allgemeine
Klinikum-Betriebsräte: »Täglich weinende Mitarbeiter«
Die Betriebsräte im Universitätsklinikum Gießen und Marburg haben nie dem Abbau von 250 Stellen zugestimmt. Das betonten Betriebsratsmitglieder und Vertreter der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.di) am Dienstag bei einem Pressegespräch im DGB-Haus. Falsch sei auch die Behauptung der Geschäftsleitung, dass im Pflegebereich in den letzten Jahren deutlich mehr Personal eingestellt worden sei.


14.04.2012 Frankfurter Rundschau
Offebäscher, uffgebassd! - von Dr. med. Bernd Hontschik
Die Tinte war noch nicht getrocknet, da unterschrieb der Wiesbadener Bürgermeister, seines Zeichens auch „Dezernent für Umwelt, Gesundheit, Verbraucherschutz und Kliniken“, Arno Goßmann (SPD) schon den Vertrag, mit dem 49 Prozent der Anteile an den Kliniken der Landeshauptstadt an den Klinikkonzern mit Namen Rhön AG verkauft wurden. Der Hessische Verwaltungsgerichtshof hatte ein Bürgerbegehren gegen die Privatisierung der Horst-Schmidt-Kliniken in Wiesbaden untersagt. Es sei „verfristet“. Es hätte gleich nach dem Privatisierungsbeschluss vom 17.11.2011 greifen müssen. Gegen diese perfide und demokratiefeindliche juristische Spitzfindigkeit ist keine Revision zugelassen, die Kosten des Verfahrens muss allein die Bürgerinitiative tragen, die inzwischen schon über 13000 Unterschriften gesammelt hatte.


26.04.2012 Spiegel online
Rhön-Übernahme durch Fresenius
Klinikkonzern schmiedet Gesundheits-Giganten
Im Gesundheitssektor bahnt sich ein Mega-Deal an. Der Dax-Konzern Fresenius will den Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum für rund drei Milliarden Euro übernehmen und mit den eigenen Helios-Häusern zusammenführen. Dadurch entstünde Deutschlands größter privater Klinikkonzern.


19.04.2012 Frankfurter Rundschau
Uniklinik Gießen-Marburg
Uni-Chefin fürchtet um Forschung und Lehre
Katharina Krause, Präsidentin der Philipps-Universität Marburg, nennt die Privatisierung der Klinik einen „kapitalen Irrtum“ der Landesregierung. Die Wissenschaft sei in Gefahr. Scharfe Kritik an der hessischen Regierung hat die Präsidentin der Philipps-Universität Marburg vorgebracht. „Die Rechnung, die die Landesregierung und der Rhön-Konzern bei der Privatisierung des Universitätsklinikums aufgemacht haben, entpuppt sich jetzt als kapitaler Irrtum“, schreibt Katharina Krause in einem internen Brief an die Mitglieder der Universität und des Hochschulrats anlässlich des Beginns der Vorlesungszeit.


27.04.2012 Oberhessische Presse
"Betrieb kommt hier bald zum Erliegen"
Am Tag nach dem Übernahmeangebot des Medizinkonzerns Fresenius für die Rhön-AG sank die Stimmung am Universitätsklinikum Gießen und Marburg weiter.


24.04.2012 Gießener Anzeiger
30 000 Unterschriften sollen es werden - Bündnis „Gemeinsam für unser Klinikum“ plant für Samstag Aktion im Seltersweg
30 000 Unterschriften lautet die Vorgabe: Deutlich mehr als die Hälfte hat das Aktionsbündnis „Gemeinsam für unser Klinikum“ in kurzer Zeit bereits gesammelt. Am Samstag, 28. April, wird das Bündnis im Seltersweg/Ecke Löwengasse von 10 bis 15 Uhr mit einem Stand vertreten sein.


05.05.2012 Gießener Anzeiger
UKGM-Betriebsratsvorsitzender zur Klinikfusion
Zum ersten Mal hat mit der hessischen Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) ein Mitglied der Landesregierung im Wissenschaftsausschuss die Möglichkeit einer Rückführung des fusionierten Uni-Klinikums Gießen und Marburg (UKGM) zum Land aufgezeigt. Dazu könnte es kommen, wenn die vom Gesundheitskonzern Fresenius vorbereitete Übernahme der Rhön-Klinikum AG zustande kommt und das Land die Anteile des Rhön-Konzerns übernimmt. In jedem Fall eröffne eine Verschmelzung der Rhön AG mit der Fresenius-Tochter Helios dem Land neuen Handlungsspielraum.


03.05.2012 Frankfurter Rundschau
Rückkaufsrecht für Uniklinik
Übernimmt Fresenius den Rhön-Konzern, könnte das Land die Anteile am privatisierten Universitätsklinikum Gießen-Marburg wieder erwerben. Das allerdings dürfte die Hessen viel Geld kosten. Wenn das Bad Homburger Unternehmen Fresenius wie angekündigt den Rhön-Konzern übernähme, könnte das Land Hessen dessen Anteile am privatisierten Universitätsklinikum Gießen-Marburg (UKGM) zurückkaufen. Das sagte Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) am Mittwoch vor dem zuständigen Ausschuss des Landtages.


09.05.2012 Frankfurter Rundschau
Uniklinik Gießen-Marburg - Sieben Stunden Wartezeit
Das Land hätte die Chance, die Uniklinik Gießen-Marburg zurückzukaufen, falls Fresenius den Rhön-Konzern übernimmt. Doch die Befürworter sind noch in der Minderzahl. Manche sehen inzwischen die Patientenversorgung gefährdet. Kranke müssen in einigen Kliniken stundenlang warten. Es geht um eine gute Patientenversorgung. Um die Sicherung von Wissenschaft und Forschung in Deutschlands drittgrößter Universitätsklinik. Es geht um mehr als 8000 Menschen, die sich um ihre Arbeitsplätze sorgen. Und nicht zuletzt um den guten Ruf der Universitätsklinik Gießen-Marburg.


09.05.2012 Frankfurter Rundschau
Uniklinik Gießen-Marburg - "Hochschulmedizin muss wieder in staatliche Hände"
Der Marburger Dekan Matthias Rothmund begründet, warum die Uniklinik Gießen-Marburg zurück ans Land gehen sollte - und nicht an Fresenius.
Herr Professor Rothmund, die Fresenius-Tochter Helios hat dem Rhön-Konzern die Übernahme angeboten. Ist das eine Chance zur Besserung der Verhältnisse an der Uniklinik Gießen-Marburg oder fordern Sie weiter die Rückkehr zum Land?“
Die Forderung bleibt grundsätzlich bestehen.“
Wäre das nicht zu teuer?“
Ich könnte mir vorstellen, dass als Ergebnis von Verhandlungen ein akzeptabler Kompromiss gefunden werden kann.“


03.06.2012 Frankfurter Rundschau
Konkrete Pläne zum Personalabbau
Der Frankfurter Rundschau liegen vertrauliche Papiere der Rhön-Uniklinik vor: Es gab konkrete Überlegungen, 500 Stellen an der Rhönklinik zu streichen. Die Unsicherheit in der Belegschaft wächst. Die Rhön-Uniklinik Gießen-Marburg hat stets dementiert, 500 Stellen abbauen zu wollen.


24. Mai 2012 Pressemitteilung des medizinischen Fakultätentages
Die Hochschulmedizin ist eine öffentliche Aufgabe
Die Vorgänge um das privatisierte Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) geben Anlass zur Besorgnis. Der Medizinische Fakultätentag gibt hierzu fünf Punkte zu bedenken:
1. Das Land Hessen ist aufgerufen, das UKGM wieder in staatliche Hände zurück zu nehmen. Die sechs Jahre der Privatisierung haben gezeigt, dass ein privater Konzern die Chancen und Erfordernisse der Hochschulmedizin nicht erkennen und verwirklichen kann. Ein Betreiberwechsel ändert daran nichts.
2. Sollte das UKGM dennoch gegen alle Vernunft an den nächsten börsennotierten Konzern übergeben werden, müssen Leitungsstrukturen geschaffen werden, die eine Einwirkung des Landes und der Universität auf alle Entscheidungen zulassen, die Forschung und Lehre betreffen. Dies beinhaltet auch viele Entscheidungen in der Krankenversorgung. Das Land darf sich nicht wieder vollkommen aus der Kontrolle zurückziehen.
3. Private Träger von Universitätskliniken können nicht Ertragserwartungen haben, die sie für nicht-universitäre Akutkrankenhäuser vorgeben. Die hohen Vorhaltekosten und öffentlichen Pflichten eines Universitätsklinikums erlauben maximal Renditen im niedrigen einstelligen Bereich. Auch ein ausgeglichenes Betriebsergebnis am Ende eines Wirtschaftsjahres, ist in der Universitätsmedizin als zufriedenstellend anzusehen.
4. Bei einem Universitätsklinikum in privater Trägerschaft müssen Verträge mit dem jeweiligen Land so gestaltet werden, dass langfristige Investitionskostenzuschüsse möglich sind und die Gemeinnützigkeit gewährleistet ist.
5. Grundvoraussetzung für eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen einem privat betriebenen Universitätsklinikum und der Medizinischen Fakultät ist eine Anerkennung der Erfordernisse von Forschung und Lehre durch die Klinikumleitung. Dies betrifft nicht die Finanzierung, die durch die Länder gewährleistet werden muss. Gefordert ist ein Verständnis der täglichen Interaktion von Krankenversorgung, Forschung und Lehre, die gelegentlich untrennbar in der ärztlichen und pflegerischen Leistung der gleichen Personen enthalten ist.
Das Land Hessen ist aufgerufen, das Universitätsklinikum Gießen und Marburg zurück zu nehmen. Die Privatisierung ist, gleich mit welchem Betreiber, zweite Wahl.

http://www.mft-online.de/files/pm_hochschulmedizin___ffentliche_aufgabe.pdf

Hintergrundinfo:
Der Medizinische Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland berät und unterstützt die Medizinischen Fakultäten der deutschen Hochschulen in Forschung, Lehre und Krankenversorgung. In über 100 Studiengängen sorgen die 36 medizinischen Fakultäten der Bundesrepublik Deutschland für die Ausbildung von etwa 96.000 Studierenden. Der medizinische Fakultätentag fördert Grundlagenforschung und klinische Studien und verbessert somit die Patientenversorgung.


15.06.2012 Frankfurter Rundschau
Umfrage des Marburger Betriebsrates - Uniklinik soll zum Land
Ärzte der Marburger Uniklinik erklären in einer Resolution die Privatisierung für gescheitert. Sie fordern, dass das Land die Klinik zurückkauft. Der Rhön-Konzern bestätigt, dass nach einem neuen Stellenplan an den Unikliniken Gießen und Marburg 236 Stellen abgebaut werden sollen.


15.06.2012 Gießener Allgemeine
Klinikum-Geschäftsführung will 236 Stellen streichen
Gießen (si). Am Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) sollen 236 Stellen gestrichen werden. Diese Zahl nannte am Donnerstag das Geschäftsleitungsmitglied Dr. Gunther Weiß bei einer Betriebsversammlung in Gießen.


21.06.2012 Gießener Allgemeine
Streit um Arbeitsbelastung der Klinikums-Ärzte
Gießen (si). Eine »Pilotuntersuchung« des Fachbereichs Medizin der Universität Marburg hat angeblich »deutliche Hinweise« darauf ergeben, dass den Ärzten im Uniklinikum zu wenig Zeit für ihre wissenschaftlichen Aufgaben bleibt – weil sie in der Krankenversorgung zu stark gefordert sind. Die Soll-Zeiten für Forschung und Lehre seien in allen drei Kliniken, die in die Studie einbezogen wurden, »um mindestens 20 Prozent unterschritten« worden, teilte der Marburger Medizin-Dekan Prof. Matthias Rothmund gestern mit. Brisant ist die Nachricht deshalb, weil für die Finanzierung von Forschung und Lehre das Land, für die Krankenversorgung jedoch ein Unternehmen zuständig, die Uniklinikum Gießen und Marburg GmbH, die mehrheitlich zum Rhön-Konzern gehört.


18.06.2012 FAZ
Foulspiel am Uni-Klinikum
Die Ankündigung des Stellenabbaus am Uni-Klinikum Gießen und Marburg ist ein Foulspiel, weil sie während der Mediation erfolgt ist. Zudem stellt sich die Frage, ob das Unternehmen den Ministerpräsidenten düpiert hat. Salamitaktik zahlt sich selten aus. Das zeigt sich in diesen Tagen am Beispiel des privatisierten Uni-Klinikums Gießen und Marburg. Was die Geschäftsführung zuerst nicht zugeben wollte, ist nun Gewissheit: Das Unternehmen will wegen Kostendrucks 236 der etwa 7300 Vollzeitstellen streichen. Das Uni-Klinikum will zwar auf betriebsbedingte Kündigungen möglichst verzichten, doch tröstet dies die Belegschaft und ihre gewählten Vertreter nicht. So poltert etwa der Betriebsratschef in Gießen, die Ankündigung des Stellenabbaus vom Freitag diene nicht der Glaubwürdigkeit der Geschäftsführung. Und dies kann kaum überraschen.


22.06.2012 Oberhessische Presse
Uniklinikum - Zur Sache: Kirche schaltet sich ein
Es nennt sich „gesundheitspolitisches Montagsgebet“ und soll ein Symbol für den Willen der Bevölkerung werden, mehr ethische Grundlagen in der Medizin einzufordern.
Marburg. Erstmals treffen sich am Montag um 18 Uhr in der Elisabethkirche Christen, Klinikbeschäftigte, Ärzte und interessierte Bürger zu einem „gesundheitspolitischen Montagsgebet“. Der Dekan des Fachbereiches Medizin, Professor Dr. Matthias Rothmund wird ein „Wort zur Sache“ sprechen, die aktuell viele Menschen rund um die Zukunft des Klinikums und darüber hinaus des gesamten Gesundheitswesens in unserer Gesellschaft bewegt.


27.06.2012 hr online
Asklepios steigt bei Rhön ein. Was wird aus dem Uniklinikum?
Bangen im Uniklinikum Gießen-Marburg um die Zukunft: Kurz vor Ablauf der Frist für die Übernahme des Eigentümers Rhön Klinikum durch Fresenius hat sich überraschend Konkurrent Asklepios bei Rhön eingekauft. Der Deal könnte platzen.


30.06.2012 Frankfurter Rundschau
Rhön-Klinikum-Übernahme geplatzt. Fresenius gibt nicht auf
Trotz des geplatzten Übernahmeangebots für den Konkurrenten Rhön will der Gesundheitskonzern Fresenius den europaweit größten privaten Krankenhausbetreiber schmieden. Kommunale Kliniken warnen vor Aktien-Zockereien zulasten der Patienten. Der Gesundheitskonzern Fresenius arbeitet trotz der gescheiterten Übernahme des Konkurrenten Rhön-Klinikum weiter an der Fusion. Die große Zustimmung der Aktionäre werde als Auftrag begriffen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, sagte ein Fresenius-Sprecher am Samstag in Bad Homburg. Das Management werde Gespräche führen, um kurzfristig eine Lösung zu präsentieren.


02.07.2012 Frankfurter Rundschau
Rhön-Kliniken Fresenius hält an Fusion fest
Nach dem geplatzten Kaufversuch will der Hessische Landtag die Zukunft der Unikliniken Gießen-Marburg klären. Die Universitäten und auch die Opposition fordern einen alternativen Plan. Weitere Gespräche kündigt Ministerin Kühne-Hörmann für Mittwoch an.


05.07.2012 Frankfurter Rundschau
Interview zu Rhön-Kliniken "Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen"
Den geplanten Verkauf der Unikliniken verfolgt auch die evangelische Kirche aufmerksam. Im FR-Interview spricht Propst Helmut Wöllenstein über Privatisierungen im Gesundheitswesen, die Aufgabe der Kirche und warum sie sich früher in die Debatte hätte einschalten müssen.


05.07.2012 Oberhessische Presse
Nach Asklepios kauft auch Sana Rhön-Aktien
Der Kampf um die Kliniken bleibt spannend: Um eine Übernahme des Krankenhausbetreibers Rhön durch Fresenius zu verhindern, soll nun auch der Sana-Konzern Aktien gekauft haben. Der Übernahmeversuch des Krankenhausbetreibers Rhön durch Fresenius hält die Klinikkonzerne in Deutschland weiter in Atem. Inzwischen soll sich nach Asklepios auch der viertgrößte Klinikbetreiber Sana eingeschaltet haben:


05.07.2012 Frankfurter Rundschau
Ministerin schlägt Rhön-Mediatoren vor
Wissenschaftsministerin Kühne-Hörmann setzt wegen der Rhön-Kliniken auf Mediatoren. Die Opposition wirft ihr Tatenlosigkeit vor. Die Übernahme des Rhön-Konzerns durch Fresenius ist nur vorerst vom Tisch. Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) würde sich freuen, wenn der Bad Homburger Gesundheitskonzern letztlich doch Betreiber der Uniklinik Gießen-Marburg würde. Doch vorerst muss sich das Land mit Rhön arrangieren. Das Verhältnis ist schlecht. Nun sollen die vom Land eingesetzten Mediatoren es richten, erfuhren die Parlamentarier am Donnerstag bei einer Sondersitzung des Wissenschaftsausschusses in Wiesbaden.


05.07.2012 Frankfurter Rundschau
Land akzeptiert Stellenabbau
Die Übernahme durch den Fresenius-Konzern ist vorerst gescheitert, ein Rückkauf durch das Land damit vom Tisch. Die Gespräche laufen weiter. Denn der Stellenabbau wird kommen, das wird die Landesregierung nicht verhindern. Der Stellenabbau in den Unikliniken in Gießen und Marburg (UKGM) wird kommen. Ministerpräsident Volker Bouffier und Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann (beide CDU) hatten nicht viel zu verkünden, als sie zwischen zwei Gesprächen mit Vertretern der Universitäten und der Kliniken vor die Presse traten, aber so viel wurde klar: Die angekündigten Kürzungen in der Größenordnung von knapp 240 Jobs wird das Land, das noch fünf Prozent an den 2006 privatisierten Kliniken hält, nicht verhindern.


13.07.2012 Oberhessische Presse
Bündnis soll Klinikum stärken
Im Übernahmekampf um die Krankenhauskette Rhön-Klinikum werfen immer mehr Interessenten ihren Hut in den Ring. Marburger CDU-Chef pocht auf Gemeinnützigkeit.


22.07.2012 ARD "Kontraste"
Neue Studie zeigt - Personalabbau gefährdet Patientenleben in Krankenhäusern
Ob öffentlich oder privat, deutsche Krankenhäuser sollen den Eigentümern kräftige Renditen erwirtschaften. Der Weg dorthin: Immer mehr Fälle und immer weniger Personal. Eine neue Studie zeigt auf, gerade im Intensiv-Bereich wird der Personalmangel für Patienten lebensgefährlich. Experten fordern deshalb schon lange vergeblich, verbindliche Personalschlüssel im Pflegebereich, doch Bundesgesundheitsminister Bahr wiegelt ab.


30.07.2012 Oberhessische Presse
Pflegekraft klagt an: Zu viel Druck, zu wenig Zeit
Sie sind am Ende ihrer Kräfte, sehen im Gang in die Öffentlichkeit die letzte Chance auf Besserung: Pflegekräfte prangern Missstände am Uniklinikum Marburg an. Immer wieder fällt dieses eine Wort: Überlastung. Patienten, die Pflege dringend benötigen, könnten nicht ausreichend versorgt werden, erzählt eine Pflegekraft gegenüber der OP. Sie sei schon viele Jahre am UKGM beschäftigt, kenne noch andere, bessere Zeiten und habe die Hoffnung auf positive Veränderungen noch nicht aufgegeben.


Süddeutsche Zeitung Magazin
Kranke Häuser!
Wenn Ärzte und Kliniken wirtschaftlich erfolgreich arbeiten, ist das gut für uns alle. Es sei denn, ein Patient braucht Hilfe. Jeden Tag bekommt der Betriebsrat der Uniklinik Marburg eine Überlastungsanzeige. Jeden Tag gesteht einer der 9500 Mitarbeiter ein: Ich kann nicht mehr. Folgen hatte das bisher nur, als öffentlich bekannt wurde, dass auch die Oberärzte der Kinderonkologie die Überlastung beklagten. »Da war das Geschrei groß«, sagt die Betriebsrätin Bettina Böttcher. »Alle hatten Angst um die Kinder.« Die Klinikleitung schuf daraufhin ein paar neue Stellen. In der Regel werden die Hilfeschreie überhört und die Mitarbeiter flüchten sich in Zynismus.


03.08.2012 Oberhessische Presse
Pflegenotstand am UKGM - "Verkauft und im Stich gelassen"
Jetzt bricht eine zweite Pflegekraft ihr Schweigen und berichtet von unmenschlichem Druck und von Vertrauensverlust. Zu den Vorwürfen nimmt Prof. Dr. Jochen Werner, stellvertretender Ärztlicher Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor Marburg Stellung. Im OP-Interview Anfang der Woche berichtete eine Pflegekraft von den Zuständen im Klinikum. Von Pflegern und Schwestern, die überlastet sind und weinend auf dem Flur zusammenbrechen. Von Patienten, die nicht ausreichend versorgt werden können. Von Auszubildenden, die nicht richtig angelernt werden und nach kürzester Zeit wichtige Entscheidungen treffen müssen. Zustände, die eine zweite Pflegekraft aus einem anderen Klinikbereich auch für ihre Station größtenteils bestätigen kann.


31.07.2012 Oberhessische Presse
Deutschlandfunk-Gespräch - "Droht in Marburg die Privatisierung zu scheitern?"
Der Radiosender Deutschlandfunk hat am Mittwochmorgen live aus dem Universitätsklinikum in Gießen gesendet. Die große Frage: „Privatisierte Uni-Kliniken – droht in Gießen-Marburg das Scheitern?“


07.08.2012 Welt.online
Klinik-Protest in der Kirche
Montagsgebete für privatisiertes Universitätskrankenhaus füllen Marburger Elisabethkirche. Das Drama um das privatisierte Universitätsklinikum in Mittelhessen bringt so viele Menschen in die Marburger Elisabethkirche wie sonst nur in der Adventszeit: Bis zu 500 Gläubige, Gewerkschafter, Mediziner und interessierte Bürger strömen seit sieben Wochen jeden Montag zu einem "Gesundheitspolitischen Montagsgebet" in die berühmte Kirche der mittelhessischen Stadt, die sich damit in der Tradition der Montagsgebete der DDR sieht. Selbst mitten in den Sommerferien reißt das Interesse nicht ab. Am Montag dieser Woche waren es rund 200 Besucher.

Der Mann mit dem gelben Pappschild
31.000 Unterschriften hat das Bündnis "Gemeinsam für unser Klinikum" bislang gesammelt. Mehr als 4000 gehen allein auf das Konto eines einzigen Mannes. Gelbe Pappe um den Hals, Klemmbrett in der Hand: Hans Mehrbrodt sammelt Unterschriften.


10.08.2012 Gießener Allgemeine
Uniklinikum belastet Rhön stärker als gedacht
Gießen (si). Das Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) kommt nicht zur Ruhe. So gibt es neue Hiobsbotschaften zur wirtschaftlichen Entwicklung des Hauses. Sein Haupteigentümer, die Rhön-Klinikum AG, geht davon aus, dass das Klinikum in diesem Jahr rund 20 Millionen Euro weniger erwirtschaftet als erwartet.


09.08.2012 Oberhessische Presse
Klinikbündnis appelliert an Landtag
Das Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) holt sich die Unternehmensberatungsfirma McKinsey & Company ins Haus, um ihr Konzept für die Erhöhung der Wirtschaftlichkeit überprüfen zu lassen. Das Bündnis "Gemeinsam für unser Klinikum" befürchtet Schlimmes und appelliert an den hessischen Landtag.


24.08.2012 Frankfurter Rundschau
Petition für Uniklinik
Krankenhäuser in den Händen gewinnorientierter Betreiber - ein unhaltbarer Zustand, finden 1250 Unterzeichner einer Petition. Sie fordern die Landesregierung darin auf, die Privatisierung der Uniklinik Gießen und Marburg zurückzunehmen. Die Landesregierung soll die Privatisierung der Uniklinik Gießen und Marburg zurücknehmen. Eine Petition mit dieser Forderung übergibt das „Aktionsbündnis gemeinsam für unser Klinikum“ am kommenden Mittwoch im Wiesbadener Landtag der Ausschussvorsitzenden Barbara Cárdenas. „Befreien Sie die Unikliniken aus der Abhängigkeit eines privaten Betreibers, der nicht ausschließlich dem Wohl der Patienten, der Beschäftigten und den Aufgaben medizinischer Fakultäten verpflichtet ist“, heißt es in der Petition der 1250 Bürger – „sondern der Renditeerwartung seiner Aktionäre“. Mitarbeiter haben unterzeichnet, Professoren, Ärzte, Gewerkschafter, Bürger.


31.08.2012 Gießener Anzeiger
Große Sorgen und Ängste“
Die Ankündigung der Geschäftsführung des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM), die humangenetische Versorgung künftig am Standort Marburg zu konzentrieren hat bei den Mitarbeitern in Gießen „große Sorgen und Ängste“ ausgelöst. „Die Beschäftigten wissen nicht, wie es weitergeht“, fasste der Betriebsratsvorsitzende Klaus Hanschur die Stimmung nach einem Treffen der Arbeitnehmervertretung mit Mitarbeitern des Instituts zusammen. In einem ersten Schritt hat der Betriebsrat die Geschäftsführung des Großkrankenhauses aufgefordert, ausführlich über die Verschmelzungspläne zu informieren. Das Vorgehen der Klinikum-Spitze sei im Übrigen ein weiterer Beleg dafür, „dass wir, wie bei anderen Fragen auch, Auskünften hinterherlaufen müssen“. Der Betriebsrat sei vor wenigen Wochen von Beschäftigten über anstehende Veränderungen in der Humangenetik in Kenntnis gesetzt worden, so Hanschur.


05.09.2012Frankfurter Rundschau
Rhön-Uniklinik fürchtet die Zukunft
Vor sechs Jahren verkaufte das Land Hessen die Uniklinik Gießen-Marburg an den Rhön-Konzern. Der Betriebsrat der Klinik fordert nach der geplatzten Übernahme durch Fresenius den Landtag nun zum Rückkauf auf. Die Unsicherheit über die Zukunft der Rhön-Uniklinik Gießen-Marburg geht weiter. „Das ist schon Psychoterror“, zitiert die Marburger Betriebsratsvorsitzende Bettina Böttcher einen Kollegen am Dienstag. Die Übernahme-Pläne von Fresenius sind geplatzt. Die Probleme vor Ort bleiben. „Die Ungewissheit um den eigenen Arbeitsplatz“ sei zermürbend, sagt Böttcher. „Empörend“ sei, dass Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) kein einziges Wort darüber verloren habe.


13.09.2012 Frankfurter Rundschau
Abbau auch bei Ärzten
Jetzt soll es also auch die Ärzte treffen: Rund 30 Arztstellen sollen an den beiden Standorten eingespart werden, erfuhr jetzt Franz-Josef Schmitz, Gynäkologe und Vorsitzender des Personalrats in Marburg.


15.09.2012 Gießener Anzeiger
Hanschur verlangt Perspektive für Mitarbeiter. Betriebsratsvorsitzender beklagt Stellenabbau
Am Gießener Uni-Klinikum herrschen bei Beschäftigten Angst und Unsicherheit: Befeuert wird dieses Gefühl regelmäßig durch neue vermeintliche Hiobsbotschaften aus der Konzernzentrale der Rhön-Klinikum AG.


20.09.2012 Spiegel online
Krebsklinik-Skandal in Marburg - Lebensretter ohne Chance
Für mehr als 100 Millionen Euro ist an der Marburger Uni-Klinik ein Zentrum für innovative Krebstherapie aufgebaut worden - doch die Ionenstrahl-Kanone, Kernstück der Anlage, wird gar nicht genutzt. Zu teuer, sagt der private Betreiber.


25.09.2012 FAZ
Notleidendes „Leuchtturmprojekt“ - Siemens will Partikeltherapie in Marburg abbauen
Siemens hat den Abbau der Partikeltherapie-Anlage gegen Krebs an der Uniklinik Marburg beantragt. Dies teilte das hessische Wissenschaftsministerium mit. Siemens bestätigte dies.


26.09.2012 Gießener Allgemeine
43 000 Unterschriften gegen Stellenabbau am Uniklinikum
Das Aktionsbündnis »Gemeinsam für unser Klinikum« hat am Dienstag in Wiesbaden die bisher gesammelten 43 000 Unterschriften gegen einen Stellenabbau am Universitätsklinikum Gießen und Marburg an Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann übergeben.


24.10.12 Oberhessische Presse
Die Rückkehr-Offensive hat begonnen
Der Kampf der UKGM-Mitarbeiter für eine gesicherte Zukunft am Universitäts-Klinikum in Marburg geht in die nächste Runde. Die Initiativgruppe UKGM ruft alle betroffenen Klinik-Mitarbeiter dazu auf, ihre Rückkehrabsicht in den Landesdienst in Form einer Absichtserklärung beim Marburger Notar Fridhelm Faecks zu hinterlegen, der in dieser Sache als Treuhänder fungiert.


24.10.2012 Frankfurter Rundschau
Krebsforscher gibt seine Professur auf
Es sollte ein Leuchtturmprojekt für die Krebstherapie werden: Am Institut für Strahlenbiologie und molekulare Radioonkologie wollte der Strahlenbiologe Jochen Dahm-Daphi die Behandlung von Tumoren mit einer Inonenstrahl-Kanone erforschen. Doch der private Klinikbetreiber Rhön kippte das Projekt.


29.10.2012 Oberhessische Presse
Bündnis sammelt fleißig weiter
Das Engagement gegen den Stellenabbau am Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) reißt nicht ab: Knapp 1400 neue Unterschriften wurden am Samstag gesammelt.


14.11.2012 Frankfurter Rundschau
Steuergeld für Rhön-Konzern Eigentlich hat das Land Hessen die Uniklinik Marburg-Gießen (UKGM) privatisiert, weil es die Investitionskosten nicht mehr tragen wollte. Doch nun soll der Steuerzahler doch wieder zur Kasse gebeten werden: Das Land plant, bis zu 13 Millionen Euro jährlich zur Verfügung zu stellen.


14.11.2012 Oberhessische Presse
Tauziehen um Partikeltherapie in Marburg
Die Partikeltherapie in Marburg kann in den klinischen Betrieb gehen, sagt die Leiterin der Strahlentherapie in Marburg, Professorin Dr. Rita Engenhart-Cabillic. Sie stellte sich den Fragen in einem Kurzinterview.


24.11.2012 Die Welt
Ärztekammer protestiert gegen Subventionierung der Rhön-Klinikum AG
Die hessischen Ärzte sprechen sich klar gegen eine weitere Subventionierung der Rhön-Klinikum AG aus Steuermitteln aus. Eine entsprechende Resolution verabschiedete die Delegiertenversammlung der Landesärztekammer in Bad Nauheim.


04.12.2012 Oberhessische Presse
Frust über fehlendes „Weihnachtsgeld“
Wer noch beim UKGM angestellt ist, aber bald wieder in den Landesdienst zurückkehren wird, ging beim „Weihnachtsgeld“ leer aus. Der Betriebsrat spricht von Respektlosigkeit.


13.12.2012 Handelsblatt
Kampf um Rhön-Klinikum Kartellamt bremst Asklepios aus
Asklepios darf vorerst keine Sperrminorität am Rhön-Klinikum erwerben: Das Bundeskartellamt hat Vorbehalte gegen eine weitere Beteiligung von Asklepios. Die finale Entscheidung wird jedoch erst im Januar getroffen.


13.12.2012 Frankfurter Rundschau
"Es fehlen 100 Pflegekräfte"
Die Rhön-Uniklinik Gießen-Marburg will mit dem vorhandenen Personal mehr Umsatz machen. Doch der Betriebsrat klagt, dass die Zahl der Mitarbeiter zu niedrig sei. Die Arbeitsbelastung sei schon jetzt unerträglich.

 
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